Klassenfahrten der achten und zehnten Klassen

Erstellt von Marc Bauer (8a) |

In der 22. Kalenderwocher waren sämtliche 8. und 10. Klassen des Genoveva-Gymnasiums auf Klassenfahrt. Stellvertretend berichtet hier Marc Bauer aus der 8a von seiner Fahrt nach Norddeutschland.

   

Klassenfahrt nach Kiel 2009

Tag 1

Der erste Tag begann um 7:15 Uhr, vor dem Schultor. Pünktlich auf die Minute kam der Bus und holte uns, die Klasse 8a sowie die 8c ab. Die Busfahrt erwies sich trotz der beachtlichen Dauer (ca. 7 Stunden) als ganz unterhaltsam – nicht zuletzt dank dem äußerst engagierten Busfahrer Meik. Auf halber Strecke legten wir in Bremen einen Zwischenstopp ein. Dort erkundeten wir die Bremer Innenstadt. Danach ging es weiter in Richtung Norden. Trotz aller Widrigkeiten schafften es tatsächlich einige zu schlafen. Gegen Nachmittag erreichten wir Kiel, die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, die Zimmer zu beziehen, eine kleine Vorhab-Erkundungstour durch Kiel zu unternehmen (nur leider in die falsche Gegend) und mit dem Abendessen. Mit den Zimmern und der mit einem Atrium versehenen Jugendherberge waren alle zufrieden. Für das Abendessen gab es einen zusätzlichen Raum im Keller, das Frühstück fand immer im Vorraum der Herberge statt.

Tag 2

Am Morgen wachten wir langsam auf, ausgenommen die, die die Nacht „durchgemacht“ hatten. Dann, nach einen für manche sehr ausgiebigen Frühstück, machte man sich auf den Weg in die Innenstadt von Kiel. Bereits auf dem Weg stachen einem die gewaltigen Ausmaße der (Fähr-) Schiffe ins Auge. Neben dem Büro des Kieler Touristikamtes wurden wir von einem Fremdenführer empfangen. Er zeigte uns einige architektonische Schmuckstücke der Stadt und führte uns langsam zum Rathaus der Stadt, das den höchsten Rathausturm Deutschlands besitzt. Im Rathaus fuhren einige zum ersten Mal mit einem Paternoster, man benutzte ihn, um in den 3. Stock zu kommen. Dort ist die Ahnengalerie, d. h. dort sind alle dänischen Könige, die lange Zeit gleichzeitig Herzog von Schleswig-Holstein waren, sowie alle Bürgermeister von Kiel verewigt.

Weiter machten wir uns mithilfe des Busses daran, die restlichen interessanten Punkte von Kiel und Umgebung „abzugrasen“. Danach überquerten wir kurz mithilfe einer kleinen Fähre den Nord-Ostsee­kanal, der früher nach seinem Erbauer Kaiser-Wilhelm-Kanal hieß. Kurz fuhren wir allgemeinem Jubel die Fahrt zum Strand. Das Wetter war fantastisch, schon bald badeten einige vergnügt in der Ostsee, obwohl das Meer auch im Mai noch sehr kalt ist.

Nach mehreren Stunden am Strand fuhren wir schließlich in Richtung Jugendherberge. Die Vorfreude auf den folgenden Tag war sehr groß – schließlich stand für den nächsten Tag eine Wattwanderung auf dem Programm.

Tag 3

Am 3. Tag der Klassenfahrt hieß es für uns früh aufstehen, da die Fahrt an die Nordsee lange dauert und man ja passend zu den Gezeiten ankommen muss! Die Fahrt an die Nordsee war durch die Aussicht auf die Landschaft ganz vernünftig, als wir dann da waren, wurden wir von einem fachkundigen Führer empfangen. Bereits von Weitem sahen wir die 8 Meter 50 hohen Deiche, auf denen Schafe grasten. Sie halten das Gras kurz; sinnvoll, weil kurzes Gras viel dickere Wurzeln hat und so widerstandsfähiger ist. Der kurze Spaziergang auf dem Deich zur richtigen Stelle war äußerst ungemütlich, da es an dem Deich natürlich extrem windig ist. Dann liefen wir barfuß über das Vorland, was zunehmend schwieriger wurde, da die Erde sehr tonig war und man leicht ausrutschen konnte (Was auch geschah!). Als wir am Wattenmeer angekommen waren, mussten wir feststellen, dass ein Teil des Meerwassers durch den starken Wind in Richtung Ufer gedrückt wurde, wodurch der Boden von ca. 30 Zentimeter tiefem Wasser bedeckt war. Während der Wanderung konnte man feststellen, dass man mit geschlossenen Augen immer leicht nach links geht, anstatt geradeaus, wie Nora bewies, die sozusagen das Versuchskaninchen war. Im Gegensatz dazu schafft das Gehör es, die richtige Richtung zu hören, wie ebenfalls mit Freiwilligen festgestellt wurde. Die Wanderung war einfach toll, fanden alle. Auf den Rückweg zeigten alle, insbesondere ein Teil der Lehrer, erstaunliche Standfestigkeit, wenn es darum ging, auf dem matschigen, tonigen, mit Pfützen übersäten Boden nicht auszurutschen. Nachdem man an den Fußduschen eine gefühlte Ewigkeit zugebracht hatte, ging es zurück in den Bus, der uns zur Stadt Husum brachte, wo wir eine Stunde Freizeit bekamen, in der viele sich ein traditionell nordisches Fischbrötchen genehmigten, die Stadt erkundeten und einfach ein wenig die Aussicht genossen. Schließlich stand die letzte Station des Tages auf dem Programm: Eine Fahrt durch die Grachten der Stadt Friedrichsstadt. Die Stadt war durch eine christliche Splittergruppe, die Remonstranten, mitgegründet worden. Die Fahrt bot einen schönen Ausblick. Den Tag verbrachten wir z. B. im Keller bei einer Partie Tischtennis, auf der Terrasse bei einer Partie Schach mit lebensgroßen Figuren oder, indem man Fußball spielen ging in einem Park; den Abend beim Pokern oder beim Champions League-Finale im Fernsehzimmer.

Tag 4

Für den letzten Tag waren zwei Dinge arrangiert: Ein Abstecher nach Laboe, sowie das Wikingermuseum Haithabu. Das U-Boot, das in Laboe zu sehen ist, wurde im Zweiten Weltkrieg gebaut. Bei der Besichtigung fiel sofort die erdrückende Enge auf. Anschließend wurde die Seekriegsgedenkstätte besichtigt. Der ganze Komplex umfasste neben dem hohen Turm auch eine gewaltige Freifläche, ähnlich dem Petersplatz in Rom. Innerhalb des Turmes wurden plastische Ansichten des Krieges, wie z. B. Modelle von Schiffen, Bilder etc., mit Elementen der Trauer, z. B. Grüßen von Angehörigen vermischt. Krönung des ganzen war eine Art Krypta. Die Aussicht war eindrucksvoll:      

Später machten wir uns auf, das Wikingermuseum Haithabu zu besichtigen. Als wir dort waren, wurde die Gruppe in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam Aufgaben, die wir auf einem Vordruck zu bearbeiten hatten. Anschließend, als wir fertig waren, schauten wir uns eine zum Museum gehörige Wikingersiedlung an. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Museum sehr ansehnlich war. In der letzten Nacht durften wir bis 1:00 Uhr auf anderen Zimmern sein, was uns gefiel.

Tag 5

Heute war es soweit: Die Rückfahrt ins Genoveva-Gymnasium stand an. Nachdem wir die Zimmer aufgeräumt hatten, gingen wir allmählich zum Bus. Die Busfahrt dauerte genauso lange wie die Hinfahrt, aber der Busfahrer legte in Hamburg einen Stopp ein, dort benutzten wir auch den Elbtunnel. Bei den Landungsbrücken wurden wir  „freigelassen“ und hatten 1 Stunde Freizeit. Die nutzten wir und erkundeten den Hamburger Hafen. Die Busfahrt ging bald weiter. Dank guter Musikvideos des Busfahrers verging die Zeit relativ schnell. Durch einen Stopp bei einer schottischen 5-Sterne Restaurantkette einigermaßen satt, erreichten wir um 19:00 Uhr das Geno. Im großen und ganzen war es eine sehr schöne Fahrt.

Marc Bauer, 8a

Zurück