„Tausendmal gesehen”

Erstellt von Andreas Schumacher |

Das Unbekannte im Bekannten entdecken

Vom 15. bis 21. Juli 2011 fand die Kunst-AG-Projektwoche im Genoveva-Gymnasium Köln-Mülheim statt.
Thema des Projekts war eine „künstlerische Archäologie”, die im Schulgebäude, und -gelände forschte.
Wie funktioniert unsere Wahrnehmung? Warum „übersehen” wir Dinge? Wie können wir Sehgewohnheiten durchbrechen durch Veränderung von Perspektive, Ausschnitt und Maßstab?
Wir suchten nach Formen, Strukturen, Oberflächen und historischen und persönlichen Zusammenhängen und setzten sie mit verschiedenen Techniken künstlerisch um.
Eine Woche lang untersuchten wir Veränderungen, die im Lauf der Zeit das Wesen und Aussehen der Schulgebäude geprägt haben, entdeckten und dokumentieren zufällige und gewollte Formen in neuen Zusammenhängen und formten daraus eine eigene Aussage.
Künstlerische Mittel waren: Text, Zeichnung, Fotografie, Malerei und Plastik.
Wir setzten uns für jeden Tag einen neuen Schwerpunkt:


Schwerpunkt „Schulgebäude”

Teil 1: Schule als Materie
Wahrgenommene Wirklichkeit und subjektive Wirklichkeit.
Aufgabe: Dokumentation des Schulgebäudes mit Fotos.
In Gruppenarbeit setzten wir uns verschiedene Schwerpunkte bei der Bildersuche. (z. B.: Wände, Böden, Fassaden, Treppen, Beschädigungen etc.)

Teil 2: Schule als Ort der Begegnung
Begegnung als Folge einer Ortsveränderung (Bewegung) mit verschiedenen Attributen.
Aufgabe: (Er)-Finden einer Kurzgeschichte, Zeichnen eines Storyboards und Umsetzung als Fotogeschichte im Schulgelände


Schwerpunkt „Vom Dreidimensionalen zur Fläche”

Ausgehend von einem Abbild eines Raumes (Atelier von Mondrian) erforschten wir den Abstraktionsprozess im selbst geschaffenen Abbild des realen Schulraumes. Bis zu welchem Abstraktionsgrad ist das Auge in der Lage, den Raum wahrzunehmen?
Aufgabe: Erstellen einer naturalistischen farbigen Raumzeichnung und Umsetzung derselben als abstraktes Gouachegemälde auf Leinwand.


Schwerpunkt „Fundorte”

Bezüge zwischen Objekt und Räumen
Objekte, die in das Schulgebäude gebracht worden sind, vergessen oder weggeworfen und dann das Wiederfinden aus ihrer Anonymität geholt werden.
Wie geben wir ihnen eine neue Bedeutung?
Aufgabe: Dokumentation des Fundortes, „Archivierung“ des Fundobjektes durch Beschreibung und sachliche Fotografie, Erhöhung der Bedeutung durch Nachbau des Objektes als vergrößerte Skulptur, Zurücklegen des Nachbaus an den Fundort und fotografische Dokumentation.


Schwerpunkt „Der Raum als das 'Nicht-Ausgefüllte'”

Näherung an den Begriff „Raum“ aus etymologischer, architektonischer und künstlerischer, konzeptueller Sicht.
Wir suchten Antworten auf die Fragen nach der Definition von Raum und Begrenzung, lernten die Arbeit der Künstlerin Rachel Whiteread kennen und versuchten den Inhalt von verschiedenen Räumen in der Schule als Skulptur nachzubilden.
Aufgabe: In Gruppenarbeit ausmessen eines kompletten Schulraumes und übertragen der Maße auf einen Grundriss im Maßstab 1:20. Bau einer maßstabsgetreuen Negativform aus Ton und abformen derselben mit Polymergips.


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