15 Schülerinnen und Schüler aus dem Förderprogamm „Einsteigen – Aufsteigen!“ in den Abiturprüfungen

Erstellt von Sabine Junker |

15 Schülerinnen und Schüler aus dem Förderprogramm „Einsteigen – Aufsteigen!“ am Genoveva-Gymnasium Köln, die von dem Pädagogen Kilian Brenig seit sieben Jahren betreut werden, stehen kurz vor den Abiturprüfungen. Und Kilian fiebert ganz schön mit!

Hier ein Rückblick von Kilian Brenig auf die Zeit wie alles anfing am Genoveva – für ihn und seine Schülerinnen und Schüler:

 

„2016 begann meine Arbeit am Genoveva-Gymnasium mit den Jugendlichen, von denen jetzt 15 das Abitur machen werden. Nachdem ich damals das Programm in allen Klassen vorgestellt hatte, meldeten sich relativ schnell ca. 40 Schülerinnen und Schüler dafür an. Schon bald konnte ich meine Arbeit mit einer großen Gruppe aus den Klassen sieben, acht und neun beginnen.

Die Gruppe der Siebtklässler galt schulisch eher als schwach, häufig hatten die Teilnehmenden keine Gymnasialempfehlung und waren schon in den Klassen Fünf und Sechs nur knapp versetzt worden.

Zunächst war ich überrascht, dass es überhaupt so viele Anmeldungen gab. Einsteigen – Aufsteigen! ist ja ein Unterstützungsangebot auf freiwilliger Basis und geht definitiv damit einher, mehr Zeit in der Schule zu verbringen – und das nicht selten nach Unterrichtsschluss. Diese positive Resonanz ließ mich ziemlich motiviert und optimistisch starten!

Relativ schnell zeigte sich, dass die Schüler eigentlich alle sehr hohe Ziele hatten, aber von diesen mit den damaligen schulischen Leistungen sowie deren Situation im Arbeits- und Privatumfeld weit entfernt waren. Zusätzlich erschwert wurde die Gesamtsituation, durch den zu dem Zeitpunkt gestiegenen „Anspruch“ der Schule und das deutliche „Anziehen“ der schulischen Herausforderungen. Hinzu kam im konkreten Fall der Siebtklässler auch noch, dass sie in den Hauptfächern drei sehr anspruchsvolle Lehrkräfte hatten. So gab es am Ende des Schuljahres einige, die die Versetzung nicht geschafft hatten. Im ersten Jahr von Einsteigen – Aufsteigen! am Genoveva war das ein ziemlicher Dämpfer für die Schülerinnen und Schüler und auch für mich!

Im darauffolgenden Jahr habe ich dann mein Angebot an die Schülerinnen erweitert und meine Arbeit zusätzlich auf psychosoziale Bereiche ausgedehnt. In meinem ersten Jahr war ich vorrangig Lerncoach, habe dabei aber gemerkt, dass das alleine nicht ausreicht, um meinen Schülern mit oftmals suboptimalen Ausgangsbedingungen helfen zu können. Erste Erfolge der langfristigen und immer intensiveren Betreuung zeigten sich dann schon in den Halbjahreszeugnissen. Auch verbesserte sich die Stimmung der Teilnehmenden. In den nun folgenden Jahren wurde immer deutlicher, wie viele Vorteile eine langfristige Zusammenarbeit und die damit verbesserte Beziehungsarbeit hatten. Die zahlreichen Angebote, wie Workshops, Ausflüge und besonderen „Coachings“, die die Jugendlichen im Rahmen ihrer Teilnahme am Programm Einsteigen – Aufsteigen! erhalten, zeigten zusätzlich große Wirkung. Die Arbeit mit den ersten Schülerinnen und Schülern am Geno wurde nach und nach immer erfolgreicher.

Mittlerweile sind diese ehemals zwölf- und dreizehnjährigen alle erwachsen. Gerade stecken sie mitten in den Abiturprüfungen. Alle haben ihre Zulassung zu den Prüfungen erhalten und sind kurz vor dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife. Das war so nicht absehbar! Es macht mich glücklich und auch stolz, diesen tollen jungen Menschen dabei geholfen zu haben, ihr erstes großes Etappenziel zu erreichen. Trotz des Dämpfers zu Beginn des Projekts, der schwierigen Voraussetzungen und der allgemein ungünstigen Bedingungen der letzten Jahre, blicke ich sehr gerne auf die Arbeit mit diesem Jahrgang zurück. Ich weiß jetzt schon, dass ich meinen „Kleinen“ wirklich sehr vermissen werde.“

Das Programm "Einsteigen – Aufsteigen!“ wird finanziert vom Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds

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