Interview zum Talentscouting

Aleyna Ögül (Abiturientin), 18 Jahre

„Das Gefühl zu wissen, man ist mit seinem Wissensdurst nicht allein, das ist großartig!“

Wie bist du zum Talentscouting gekommen?

Ich habe von einem Schüler, der bereits im Scouting war, davon erfahren. Witzigerweise dachte ich zuerst, es ginge um eine Talentshow. Als ich dann verstanden habe, was das Scouting wirklich ist, habe ich mit Frau Röger gesprochen, die mir erklärte, wie ich einen Termin bekomme. Das hat dann auch schnell und unkompliziert funktioniert.

Wenn du drei Wünsche für die Zukunft hättest, wie würden sie lauten?

Ich habe im Laufe der Zeit gemerkt, dass ich wirklich gerne Neues lerne und damit will ich auch nie aufhören, das ist mir sehr wichtig im Leben. Mein Interesse gilt vielen Themen und ich bin auch breit aufgestellt, was meine Fähigkeiten betrifft. Eine Entscheidung zu fällen, was ich machen möchte, ist gar nicht so leicht. Ich möchte mir meine Abenteuerlust und Eigeninitiative bewahren, unterschiedliche Wege auszuprobieren, finde ich spannend. Letztlich möchte ich einfach nur glücklich sein mit der Entscheidung, die ich treffe.

Wie hat dein Scout dich bisher darin unterstützt, diese Wünsche/Ziele zu erreichen?

Durch das Scouting und Frau Yılmaz habe ich enorm viele Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung erhalten. Durch unsere Gespräche habe ich mehr und mehr herausgefunden, was ich mir eigentlich wünsche. Die Angebote, die ich wahrnehmen konnte, sind enorm vielfältig. Mir wurde beispielsweise ermöglicht an der Deutschen Schülerakademie teilzunehmen. Diese Teilnahme wiederum war eine großartige Erfahrung und Gelegenheit Gleichgesinnte kennenzulernen. Es haben sich Freundschaften entwickelt und das Gefühl zu wissen, man ist mit seinen Gedanken, und seinem Wissendurst nicht allein, das ist großartig. Aktuell lasse ich mich zur Multiplikatorin, im Bereich der politischen und sozialen Bildungsarbeit zu den Themen Rassismus, Flucht und Migration fortbilden.

Wie hast du dir deinen Bildungsweg vor dem Talentscouting vorgestellt? Hat sich durch das Talentscouting etwas daran verändert und wenn ja, was?

Ich war vor dem Scouting sehr schüchtern, aber auch neugierig. Ich habe schon früh gemerkt, dass ich interessiert bin an den spannenden Angeboten, die die Schule uns gemacht hat. Ich war 2016 beim Indienaustausch dabei und konnte auch an dem einjährigen Projekt „Jugend partizipiert“, das Frau Fröhlinger zusammen mit Mitarbeiter*innen der Karl Arnold Stiftung geleitet hat, mitwirken. Durch meine Teilnahme am Talentscouting bekam ich die Chance weitere vielfältige Angebote zu nutzen, die die Schule so nicht mehr bieten kann. Ich habe durch die Teilnahme dieser Angebote interessante, inspirierende Menschen kennengelernt. Das Netzwerk, welches mir das Scouting bietet, ist wirklich hilfreich und den Austausch mit anderen Talenten, z.B. bei der Kölner Herbstakademie, erlebe ich als sehr bereichernd.

Würdest du anderen das Talentscouting empfehlen und wenn ja, warum?

Ganz klar, ja. In einer Phase, in der man noch nicht weiß, was man beruflich oder persönlich will, ist es entlastend, wenn man erfährt, dass das normal und ok ist.
Frau Yılmaz ist eine Expertin für vielfältige berufliche Wege. Die Weitergabe dieses Wissens ist hilfreich. Dass man die Infos erhält, die man braucht, um Ideen zu bekommen, was ein möglicher Weg für einen selbst sein könnte, habe ich als gewinnbringend erlebt. Die Beratung hat mir viel gebracht. Ich würde sogar sagen, dass ich dadurch erwachsender geworden bin.

Mit welchen Worten lässt sich Frau Yılmaz (damals Talentscout) beschreiben?

Wertschätzend, authentisch, interessiert an der Persönlichkeit eines Menschen.

Was hältst du von der Idee das Scouting auch in der Sekundarstufe I anzubieten?

Ich finde, dass das eine sehr gute Idee ist, weil ich gemerkt habe, dass ich zum Beispiel in der Mittelstufe mit meinen Fragen bezogen auf den beruflichen Weg allein gelassen wurde. Die persönliche Ebene des Scoutings und die langfristige Beratung finde ich sehr sinnvoll. Dass das Scouting von externen Personen durchgeführt wird, halte ich aber für relevant.

Du hast deine Schullaufbahn gerade erfolgreich beendet und verlässt das Genoveva- Gymnasium Köln. Gibt es etwas, was du den Lehrerinnen und Lehrern am Geno bezüglich des Scoutings noch sagen möchtest?

Diese Form der Beratung brauchen die Schülerinnen und Schüler unserer Schule.