Interview zum Talentscouting

Armita Chavoshipour (Schülerin Q2), 17 Jahre

„Meine Motivation hat sich verändert.“

Wie bist du zum Talentscouting gekommen?

Ich wurde von Frau Felser angesprochen, die mir das Scouting empfohlen hat. Dann habe ich einen Onlinetermin über die Schulhomepage bei Frau Yılmaz gemacht. Am Anfang war ich ziemlich aufgeregt, weil ich nicht wusste, was da genau auf mich zukommt. Dadurch, dass Frau Yılmaz mich mit ihrer entspannten Art durch das erste Gespräch geführt hat, konnte ich mich auch auf persönliche Fragen einlassen. Zum Beispiel ging es darum, was ich eigentlich für eine Person bin, was ich mir für mich und meine Zukunft vorstellen könnte. Natürlich hatte ich nicht auf alles eine Antwort, aber die Fragen begleiteten mich auch nach dem Gespräch länger und ich denke mehr über mich selbst und was ich möchte nach.

Wenn du drei Wünsche für die Zukunft hättest, wie würden sie lauten?

Mir und vielen anderen wünsche ich Zufriedenheit und vor allem Gesundheit. Ich wünsche mir einen Beruf zu finden, der mich glücklich macht, der zu mir passt und den ich auch über einen längeren Zeitraum ausüben kann.

Wie hat dein Scout dich bisher darin unterstützt, diese Wünsche/Ziele zu erreichen?

Frau Yılmaz hat mir Anregungen gegeben und Angebote geschickt. Durch die Stories auf WhatsApp zum Beispiel kann ich etwas über verschiedene Berufe erfahren und wenn mich das Gezeigte thematisch interessiert, kann ich mir mehr unkompliziert Infos einholen. Da ich auch schon einige Angebote wahrgenommen habe, wie zum Beispiel den Besuch der Hochschultage der Uni Bonn, weiß ich jetzt vieles mehr über naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Studiengänge. Ich weiß gar nicht, ob ich ohne Frau Yılmaz, so ein Angebot überhaupt gefunden hätte.

Wie hast du dir deinen Bildungsweg vor dem Talentscouting vorgestellt? Hat sich durch das Talentscouting etwas daran verändert und wenn ja, was?

Meine Motivation hat sich verändert. Vor dem Scouting war ich sehr unsicher, was meine Berufswahl anbelangt. Durch das Aufzeigen von Möglichkeiten und Perspektiven wird mir geholfen und meine Unsicherheit verringert sich. Ich kann mir durch das Scouting meine Zukunft besser vorstellen, denn ich lerne mich und meine Fähigkeiten besser zu verstehen. Durch die Beratung kann ich einiges für mich ausschließen, was wiederum auch hilfreich ist, bei der Orientierung.

Würdest du anderen das Talentscouting empfehlen und wenn ja, warum?

Ja, denn die Unterstützung ist sehr wertvoll. Es geht ja nicht nur um die Berufe, sondern darum sich selbst besser kennenzulernen und seine eigenen Stärken wahrzunehmen. Die eigenen Potenziale klarer zu sehen, hat mir geholfen. Ich weiß, dass sich viele Menschen diese Form der Beratung wünschen. Ich glaube, dass es auch vielen helfen würde, die in einem Haushalt leben, in dem niemand studiert hat. Das Wissen über bestimmte Bereiche, wie zum Beispiel Studienfinanzierung, Stipendien usw. kann in der Familie dann nicht weitergegeben werden und es fehlt an Orientierung.

Mit welchen Worten lässt sich Frau Yılmaz (damals Talentscout) beschreiben?

Ich fühle mich sehr wohl bei ihr, sie ist sympathisch und empathisch, aber vor allem erfahren in ihrem Beruf. Sie ist eine große Unterstützung und dafür bin ich dankbar.

Was hältst du von der Idee das Scouting auch in der Mittelstufe anzubieten?

Ja, in der 8. und 9. Klasse, glaube ich wäre das sinnvoll. Es gibt auch viele Schülerinnen und Schüler, die von der 9 in die EF wollen, aber schon wissen, dass sie gar kein Abitur anstreben. Durch das Scouting bekommt man ja auch die Möglichkeit viel über Ausbildungsberufe zu erfahren. Die Ausweitung des Angebots in die Mittelstufe wäre also sicherlich sinnvoll.

 

Zum nächsten Interviev!